KINO Im Oktober steht Luzern ganz im Zeichen des internationalen Films. Den Tourismusdirektor freuts – die Stadt jedoch ist skeptisch.
Bericht: Dave Schläpfer, Luzerner Zeitung

Filmbegeisterte dürfen sich freuen:
Vom 19. bis 23. Oktober haben sie die Qual der Wahl. Dann findet zum ersten Mal das Lucerne International Film Festival (Liff) statt. Auf sieben Leinwänden sind während dieser fünf Tage rund 120 Filme aus aller Welt zu sehen – Kurzproduktionen, Spielfilme und Dokumentationen, möglicherweise sogar Filme im Imax-Format. Gezeigt werden die Beiträge im Grand Casino und im Hotel Palace sowie voraussichtlich im Filmtheater beim Verkehrshaus. Die Verleihung der Festivalauszeichnungen findet im «Schweizerhof» statt. Gerechnet wird mit gegen 5000 Besuchern.
Vom 19. bis 23. Oktober haben sie die Qual der Wahl. Dann findet zum ersten Mal das Lucerne International Film Festival (Liff) statt. Auf sieben Leinwänden sind während dieser fünf Tage rund 120 Filme aus aller Welt zu sehen – Kurzproduktionen, Spielfilme und Dokumentationen, möglicherweise sogar Filme im Imax-Format. Gezeigt werden die Beiträge im Grand Casino und im Hotel Palace sowie voraussichtlich im Filmtheater beim Verkehrshaus. Die Verleihung der Festivalauszeichnungen findet im «Schweizerhof» statt. Gerechnet wird mit gegen 5000 Besuchern.
Produktionsfirma in Übersee
«Es soll kein Festival hinter verschlossenen Türen sein – als Gäste sind alle, die Freude am Film haben, willkommen»,
sagt Guido Baechler. Er präsidiert den aus einem siebenköpfigen Team bestehenden Verein Liff, der den Anlass organisiert. Bei Baechler handelt es sich um einen Pendler zwischen den Welten: Zum einen ist der 39-Jährige in Luzern geboren und aufgewachsen und arbeitet derzeit auch hier für den lokalen Fernsehsender Tele1. Zum anderen gehört dem umtriebigen
Quereinsteiger eine TV- und Film-Produktionsfirma in Nordamerika, wo auch seine Familie wohnt. «Entsprechend der öffentlichen Ausrichtung setzen wir auf qualitativ hochstehenden Mainstream und ein breit gefächertes Programm», umreisst Baechler die thematische Ausrichtung des Liff. «In diesem Spektrum haben durchaus etwa auch Zombie- oder Science-Fiction-Filme Platz.»
Für 10 Franken Eintritt pro Abend könne das Publikum sich beliebig viele Filme an den verschiedenen Locations ansehen. Promis werden erwartet Auch der Faktor Glamour soll nicht zu kurz kommen: «Beim ebenfalls öffentlichen Eröffnungsabend werden einige Schweizer Promis dabei sein – wir erwarten auch namhafte Gäste aus dem Ausland.» Konkrete Namen möchte Baechler aber zurzeit noch keine nennen. Generell will der Liff-Initiator die Erwartungen nicht zu stark schüren: «Die erste Ausgabe soll klein und fein sein, eine perfekte Plattform zur Vernetzung für die Filmemacher in gediegenem Rahmen. Von dieser Basis aus wollen wir von Jahr zu Jahr wachsen», sagt Baechler.
Von einigen Sponsoren abgesehen, wird der Anlass komplett vom Verein finanziert. «Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Gönnern – das Festival findet aber auf jeden Fall statt.»
An Interesse seitens der Filmemacher scheint es jedenfalls nicht zu mangeln: «Obwohl man sich bis zum 7. September anmelden kann, sind bereits 300 Filme eingegangen», so Baechler. «Darunter befinden sich – so viel kann ich bereits jetzt sagen – einige richtige und mehrfach ausgezeichnete Perlen.»
Perren: «Perfekte Ergänzung»
Der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren steht voll hinter dem Liff: «Die Idee eines internationalen Filmfestivals in Luzern passt bestens in unsere Strategie und zu unserem Ziel, die Region Luzern-Vierwaldstättersee als Filmdestination bekannter zu machen.» Die Veranstaltung würde auch bestehende Events in diesem Bereich wie das TV Festival Rose d’Or oder den Filmpreis Quartz perfekt ergänzen, so Perren.
Bei der Stadt, wo man erstmals vom neuen Festival hört, schlägt man eher kritische Töne an: «Hier ein Filmfestival aufzubauen, erachte ich wegen der inländischen Konkurrenz und der fehlenden öffentlichen und privaten Finanzen als schwieriges Unterfangen», so Kommunikationschef Niklaus Zeier. Er weist darauf hin, dass die Stadt bereits das «Rose d’Or» und das Schweizer Jungfilmerfestival, das ebenfalls in Luzern stattfindet, unterstütze. Sollte das Liff trotzdem aufgebaut werden können, sei eine Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Filmlocation, die Produzenten anlocken soll und unter anderen von der Stadt finanziert wird, denkbar, so Zeier. «Die Finanzierung stellt sicherlich den grössten Knackpunkt dar, denn die Subventionen auf nationaler und lokaler Ebene sind ausgereizt», sagt Michael Sennhauser. Ohne die genauen Details zu kennen, räumt der DRS-2»-Filmexperte dem Anlass als regionales Publikumsfestival dennoch durchaus Chancen ein – sofern eine sich von bereits Bestehendem klar unterscheidende Ausrichtung sowie Sponsoren gefunden werden könnten. Er stellt klar: «Ein weiteres grosses internationales Filmfestival in der Schweiz etablieren zu wollen, dürfte jedoch aussichtslos sein – der Markt ist mit Solothurn, Nyon, Locarno und dem Newcomer Zürich gesättigt.»
«Es soll kein Festival hinter verschlossenen Türen sein – als Gäste sind alle, die Freude am Film haben, willkommen»,
sagt Guido Baechler. Er präsidiert den aus einem siebenköpfigen Team bestehenden Verein Liff, der den Anlass organisiert. Bei Baechler handelt es sich um einen Pendler zwischen den Welten: Zum einen ist der 39-Jährige in Luzern geboren und aufgewachsen und arbeitet derzeit auch hier für den lokalen Fernsehsender Tele1. Zum anderen gehört dem umtriebigen
Quereinsteiger eine TV- und Film-Produktionsfirma in Nordamerika, wo auch seine Familie wohnt. «Entsprechend der öffentlichen Ausrichtung setzen wir auf qualitativ hochstehenden Mainstream und ein breit gefächertes Programm», umreisst Baechler die thematische Ausrichtung des Liff. «In diesem Spektrum haben durchaus etwa auch Zombie- oder Science-Fiction-Filme Platz.»
Für 10 Franken Eintritt pro Abend könne das Publikum sich beliebig viele Filme an den verschiedenen Locations ansehen. Promis werden erwartet Auch der Faktor Glamour soll nicht zu kurz kommen: «Beim ebenfalls öffentlichen Eröffnungsabend werden einige Schweizer Promis dabei sein – wir erwarten auch namhafte Gäste aus dem Ausland.» Konkrete Namen möchte Baechler aber zurzeit noch keine nennen. Generell will der Liff-Initiator die Erwartungen nicht zu stark schüren: «Die erste Ausgabe soll klein und fein sein, eine perfekte Plattform zur Vernetzung für die Filmemacher in gediegenem Rahmen. Von dieser Basis aus wollen wir von Jahr zu Jahr wachsen», sagt Baechler.
Von einigen Sponsoren abgesehen, wird der Anlass komplett vom Verein finanziert. «Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Gönnern – das Festival findet aber auf jeden Fall statt.»
An Interesse seitens der Filmemacher scheint es jedenfalls nicht zu mangeln: «Obwohl man sich bis zum 7. September anmelden kann, sind bereits 300 Filme eingegangen», so Baechler. «Darunter befinden sich – so viel kann ich bereits jetzt sagen – einige richtige und mehrfach ausgezeichnete Perlen.»
Perren: «Perfekte Ergänzung»
Der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren steht voll hinter dem Liff: «Die Idee eines internationalen Filmfestivals in Luzern passt bestens in unsere Strategie und zu unserem Ziel, die Region Luzern-Vierwaldstättersee als Filmdestination bekannter zu machen.» Die Veranstaltung würde auch bestehende Events in diesem Bereich wie das TV Festival Rose d’Or oder den Filmpreis Quartz perfekt ergänzen, so Perren.
Bei der Stadt, wo man erstmals vom neuen Festival hört, schlägt man eher kritische Töne an: «Hier ein Filmfestival aufzubauen, erachte ich wegen der inländischen Konkurrenz und der fehlenden öffentlichen und privaten Finanzen als schwieriges Unterfangen», so Kommunikationschef Niklaus Zeier. Er weist darauf hin, dass die Stadt bereits das «Rose d’Or» und das Schweizer Jungfilmerfestival, das ebenfalls in Luzern stattfindet, unterstütze. Sollte das Liff trotzdem aufgebaut werden können, sei eine Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Filmlocation, die Produzenten anlocken soll und unter anderen von der Stadt finanziert wird, denkbar, so Zeier. «Die Finanzierung stellt sicherlich den grössten Knackpunkt dar, denn die Subventionen auf nationaler und lokaler Ebene sind ausgereizt», sagt Michael Sennhauser. Ohne die genauen Details zu kennen, räumt der DRS-2»-Filmexperte dem Anlass als regionales Publikumsfestival dennoch durchaus Chancen ein – sofern eine sich von bereits Bestehendem klar unterscheidende Ausrichtung sowie Sponsoren gefunden werden könnten. Er stellt klar: «Ein weiteres grosses internationales Filmfestival in der Schweiz etablieren zu wollen, dürfte jedoch aussichtslos sein – der Markt ist mit Solothurn, Nyon, Locarno und dem Newcomer Zürich gesättigt.»