Nach vielen Kinderkrankheiten während dem Aufbau des LiFF’s, sowie hinter den Kulissen Missgeschicke war das LiFF zweifelslos ein gigantischer kultureller Erfolg und setzte einen Meilenstein. 40 Helferinnen und Helfer liessen dieses Festival in Glanz erscheinen. Es reisten über 180 ausländische Filmemacher nach Luzern und verbrachten eine tolle Zeit in unseren Hotels. Die finanzielle Wertschöpfung für den Hotelverband war dementsprechend ansehnlich. Das LiFF wurde trotz mangelnder Werbung sehr gut besucht und bot ein gesamtes Programm für alle. Unsere iPhone/iPad App gefüllt mit allen Trailern, Informationen und Filmdaten wurde über 1000 mal heruntergeladen und Filmliebhaber schätzten das hochwertige Programm, welches unser Programmdirektor Andy Attenhofer zusammengestellt hat… Der Showcase, in welchem wir „runner-ups“ zeigten und welcher gratis für die Bevölkerung war, wurde nur schlecht besucht. Das war natürlich schade, weil es auch unter diesen Filmen tolle Projekte gab wie zum Beispiel „Eggs vor later“, ein holländischer Film mit Weltpremiere am LiFF und welcher nun weltweit an anderen Festivals absahnt. Oder den Film „Racing Green“ vom Schweizer Claudio von Planta, in welchem Studenten mit ein Elektroauto um die Welt fuhren um in Mexiko fast ums Leben zu kommen.
Erfreulich ist zudem, dass sich bereits drei internationale Filmproduktionen entschlossen haben, in der Region Luzern zu drehen. Und bei allen Projekten wurden Luzerner Filmemacher und Produktionsfirmen gebucht. Und Regierungsabgeordnete vom Filmkultur Department Singapur entschlossen sich ebenfalls die Stadt Luzern in zukünftigen grossen Projekten miteinzubauen. Und mehr als 40 Filmemacher berichteten, dass sie wegen dem LiFF internationalen Vertrieb sichern konnte, was für selbstständige Filmemacher von höchster Wichtigkeit ist. Das Schwesterfestival NYCIFF – New York City International Filmfestival zeigt diesen Sommer eine Auswahl von LiFF nominierten Filmen mit dem „Branding“ vom LiFF was uns auch international stärken wird. Samstag NachmittagDer Nachmittag überzeugte mit einer tollen Selektion von Animationsfilmen und war kräftig mit tollen Schweizer Filmen, Dokumentarfilmen und Filmen wie „Wonderland“ oder „40 West“ mit Wayne Newton vertreten. Der Dokumentarfilm „Living River“, welcher aufzeigt wie 400 Millionen Inder täglich Wasser aus dem Ganges fördern, obwohl dieser Fluss durch die Lederindustrie der schmutzigste Fluss der Welt ist, öffnete vielen Luzerner die Augen wie gut es wir in der Schweiz tatsächlich haben. Der magische Abend war für die Filmemacher die „Award Night“, wo mit toller Musik, einem noblen Essen vom Schweizerhof im Zeugheersaal die Filmemacher und Gäste auf toller Weise von Gilles Tschudi unterhalten wurden. Schliesslich entschloss sich Gilles Tschudi kurzfristig als Ko-Moderator Silvan Getzmann und Sabrina Ottiger deren Programm über den Haufen zu werfen und mit dieser Originalität wurde der ganze Abend zu einem lockerem, jedoch mit einem „hint“ von „Oscar-Nacht“ Award Abend. Samstag AbendÜberraschend war dann auch, dass in der Kategorie „Best Animation“ der Award in der Stadt Luzern blieb, womit Marius Portmann geehrt wurde. In der Kategorie „Swiss Made“ war das Rennen extrem eng zwischen „Drei Brüder à la carte“ und schlussendlich überzeugte „8 Blumen“ von Timo von Gunten die Jury.
Für die Jury war es wirklich nicht einfach. Luke Gasser, Irène Genhard und Gilles Tschudi mussten sich über 40 Nominationen anschauen und arbeiteten wirklich hart während dem Festival. In einem privaten „Screening Room“ musste die Hotelstaff vom Palace Verpflegung bringen, sonst wären unsere Juroren eventuell verhungert. In allen Kategorien gab es ein enges Rennen. So stoss „Problema: Wer sind wir im 21. Jahrhundert“ mit Williem Dafoe den kontroversen Film „Positively False“ oder „How to start a Revolution“ nur knapp aus. Mit dem HSLU Nachmittag ermöglichten wir der HSLU Filmemacher ihre Filme auf grosser Leinwand zu zeigen, und somit den Besuchern das Können in der Luzerner Filmwelt zu beweisen. Im Palace 2 überraschte der Film, "These Amazing Shadows“ die Zuschauer über das Rennen gegen die Zeit, welches das US National Film Registry hat, um Filme wie Casablanca oder West Side Story vor der natürlichen Vernichtung des Cellulite zu schützen. Es entstanden tolle Diskussionen über die Filme. So zog der kontroverse Film „Positively False“, welcher 30 Jahre Drehzeit aufwendete und die Verschwörung hinter Patentrechten von HIV und Konflikten mit AIDS aufdeckte, sehr gut empfangen. Abgeordnete von der ETA Zürich und Virologen waren anwesend und dankten dem LiFF den Mut zu haben, den Film als Weltpremiere zu zeigen. Schliesslich ein politisch schwieriger Entscheid, denn nur 1 Woche vor dem LiFF bekamen wir von diversen Schweizer Pharmakonzernen aus dem Zuger Gebiet „interessante“ Briefe. Das LiFF hat mit dem Schweizertag im Schweizerhof mit Schweizer Premieren von Schweizer Filmen einen riesen Erfolg gehabt. Der zum ersten Mal rot eingeleuchtete Schweizerhof (für das wir 6 Stunden zuvor die polizeiliche Erlaubnis erhielten) platzte nach ca. 18.00 Uhr aus allen Nähten und es wurde auf 450 Stühle aufgestockt. Bis in die späte Nacht wurde dann noch fleissig im Schweizerhof gefeiert. Als negativen Punkt stellten wir leider fest, dass der Horror-Donnerstag, welcher eine ganz tolle Sorte von Science Fiction und Horrorfilmen im Casineum zeigte, fast keine Leute angezogen hat. Obwohl Bild & Ton Eventmedia mit Lichteffekten das Casineum Tod-Rot einfärbte, kamen fast keine „Opfer“. Doch zeigten wir Weltpremieren wie „The Hike“, wo selbst unser Juror Gilles Tschudi meinte, dass er nie mehr wandern gehe würde oder der klassische B-Horror Film „Millenium Bug“, welcher an die Filme von John Carpenter erinnert.
Der Eröffnungsabend wurde mit einem tollen Catering vom Casino im Casineum eingeläutet. Luke Gassers Film „Bodmers Reise“ machte nach grossem internationalen Erfolg die Schweizer Premiere und war der Eröffnungsfilm (nicht im Wettbewerb).
So wurden „Indianer“ an den VIP Abend angezogen, aber auch Angie Burri liess sich diese Premiere nicht entgehen, schliesslich waren viele seiner Indianerkleider im Film. Nebst vielen Politikern besuchte uns auch Bundesrat Ueli Maurer. Da es heftig geregnet hat, wurde er von seinem Sicherheitsteam mit Blaulicht an unser Festival gefahren. Auf der Gästeliste standen so einige interessante Namen und Doro Pesch mixte sich mit seiner Band unter die „geschniegelten“ Politikern. Bemerkenswert war auch der Besuch der amerikanischen Botschaft, welche extra aus Zürich angereist ist. Erschien da wirklich auch ein Astronaut von der NASA? Tatsächlich, aber es handelte sich um einen netten Amerikaner, der sein Film im Showcase zeigte. Ganz überraschend war als der nervöse Festivaldirektor Guido Baechler mit einem persönlichen Videogruss auf der Leinwand von Gerard Depardieux überrascht wurde. Bunderat Ueli Maurer lobte öffentlich den Festivaldirektor Guido Baechler während dem Auftakt. Seine Worte waren: "Ich habe vom Mediensprecher des Bundeshauses mitbekommen, dass das LiFF mächtigen Gegenwind aus der Politik, Kulur und von der Stadt Luzern bekommen hat, er begrüsse es, dass wir nicht den Mut verloren und diesen Event trotzdem umsetzen." Vorauf Guido Baechler "salop" antwortet: "Wissen Herr Bundesrat, ich lebte 12 Jahre in Florida und da ist man sich Wirbelstürme gewohnt. Es gibt nur eins, das Haus gut sichern und mächtig dagegen blasen...." Zu weiteren Gästen zählten der Amerikanische Ambassador und Vertreter von der UNESCO und UNO. Luzerner Zeitung* Mehr als 20 Minuten anstehen, um sich ein Ticket zu ergattern – und das wohlgemerkt in einer Fünferkolonne. Das kann einem die Vorfreude schon ziemlich vergällen. Der Ticketschalter ist überlastet. Aber man will ja nicht so sein, schliesslich wird das Lucerne International Film Festival (Liff), das noch bis und mit Samstag dauert, heuer in Luzern ja zum ersten Mal ausgerichtet. Da darf die eine oder andere Kinderkrankheit schon drinliegen. Zumal die Eckpunkte – 140 Filme in drei Tagen auf fünf Leinwänden in Sälen von drei Superiorhotels zu einem Topbillettpreis – einiges versprechen. Endzeit mit Panflötenklängen Wie auch immer: Aller Warterei zum Trotz habe ich es gestern gerade noch rechtzeitig ins «Casineum» im Grand Casino geschafft. Hier startet um 14 Uhr der Science-Fiction-Film «Gothic Assassins». Hübsches Ambiente mit den Stuckaturen an der Decke und der dezenten roten Beleuchtung, muss man wirklich sagen; und auch die Grösse der Leinwand kann sich sehen lassen. Ebenso gibts an der Qualität der Projektion und des Sounds rein gar nichts zu bemäkeln. Der Regisseur und Produzent ist auch unter den Zuschauern. Es handelt sich bei dieser (!) der tschechisch-amerikanischen Produktion um die Weltpremiere. Bei allem Respekt für die Macher: Apokalypse, krude Verschwörungstheorien, pathosgeschwängertes, pseudoreligiöses Gewäsch, Samuraischwert schwingende Ladys in black – irgendwo hat man das alles schon einmal gesehen, nur um Längen besser. Punktuell guter Ansätze und formal aufwendiger Inszenierung zum Trotz: Bei der Zamfir-Szene ist es um mein Sitzleder geschehen. Aber das ist ja das Tolle am Liff: Wenn einem ein Werk nicht zusagt, probiert man einfach einen anderen Film aus. Im Zeugheersaal des «Schweizerhofs», wo sich immerhin rund zwei Dutzend Gäste eingefunden haben, vollführt mein Cineastenherz wahre Luftsprünge. Sowohl die beiden Dokumentarfilme «1st Afghan Ski Challenge» und «Sonepur’s Elefanten» als auch die Gesellschaftsstudie «Der Talismann» überzeugen bedingungslos. Entsprechend euphorisch gehts danach wieder zurück ins «Casineum». Und auch hier werde ich nicht enttäuscht: Bei «An Evening With My Comatose Mother» handelt es um den ultimativen Horrorschocker; zwar routiniert inszeniert, aber perfekt produziert. Für einen aufrüttelnden Abschluss (zumindest meines Filmabends; der Anlass geht noch bis Mitternacht) sorgt die im «Palace» gezeigte Dokumentation «Carne, Osso» über die katastrophalen Arbeitsbedingungen in brasilianischen Schlachthöfen. Auch die Visionierung dieses Films findet ganz unverdientermassen nur im ganz kleinen Kreis statt. Wer Filme jeder Couleur liebt und sich gerne auf Unbekanntes einlässt, wird am Luzerner Filmfestival garantiert auf die eine oder andere Independent-Perle stossen. * excerpt, Ausschnitt
Luzern hat jetzt auch ein Film- festival – mit mehr Volksnähe als die Festivals von Locarno oder Zürich Heute fällt der Start- schuss zum ersten Lu- cerne International Film Festival (LIFF). Im Casineum wird der Award vor- gestellt, der in sechs Katego- rien verliehen wird. Festi- val-Direktor Guido Baechler: «Dem Award sieht man an, dass das Festival in Luzern stattfindet.» Und auch die Jury hat mit dem Obwaldner Filmemacher Luke Gasser regionalen Be- zug. Die weiteren Juroren sind die Filmkritikerin Irene Genhard und der Schauspieler Gilles Tschudi.
Mit Locarno und Zü- rich hat die Schweiz be- reits zwei grosse Film- Festivals. Kann Luzern da- neben bestehen? «Wir rich- ten uns ganz anders aus. Es soll kein Glanz-und-Gloria- Anlass sein, sondern ein volksnahes Festival, wo auch normale Leute Platz im Filmsaal haben», so Baechler. Das LIFF setzt vor allem auf Independent-Filme. Bis Samstag werden im Palace, Casineum und Schweizerhof rund 140 Filme aller Art gezeigt: Hor- ror, Sci-Fi, Drama, Liebe, Kinder, Kurzfilme etc. Er- wartet werden rund 5000 Leute. Die Award-Verleihung findet am Samstag im Schweizerhof statt. |
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February 2021
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